Der Kirchenraum der Lutherkirche hat eine achteckige Form mit neun Metern Seitenlänge und wurde nach den Plänen von Architekt Robert Reißinger erbaut. Die Kirche besitzt einen Durchmesser von 22 m, die Höhe beträgt bis zur Decke 12 m und bis zum Giebel 16 m; sie bietet Platz für ca. 430 Teilnehmer.
Die Form der Kirche vermittelt einen ganzheitlichen Eindruck; sie will die Gemeinde wie zu einer großen Familie zusammen bringen, in der einer für den anderen da ist.
Durch die günstige Anordnung der Bänke fällt der Blick gleich auf den Altarraum. Der Altarraum ist durch die Symbole der Verkündigung (Kanzel) und der Sakramente (Taufstein und Altar) in sich geschlossen, öffnet sich aber zugleich zur Gemeinde hin und bietet so die optimale Form für einen Gottesdienstraum.
Über dem Altar hängt die eindrucksvolle Schnitzerei des Münchner Künstlers Helmut Ammann, der die Jesusdarstellung schon 1937 für den Luthersaal herstellte.
Sie zeigt einen jugendlichen, kräftigen Mann, der Entschlossenheit, Sicherheit, aber auch Güte und Liebe ausstrahlt. In diesem Kunstwerk wird kraftvolles Leben und gleichzeitig Lebenshingabe gleichgewichtig dargestellt und lädt den Betrachter ein, eine persönliche Beziehung aufzunehmen.
Links vom Altar steht die Kanzel, die aus akustischen Gründen etwas höher gestellt wurde, ohne dabei in Distanz zu den Zuhörern zu treten. Auch mit den Gottesdienstbesuchern auf der Empore kann der Prediger von der Kanzel aus Blickkontakt halten. - Der Kanzel gegenüber befindet sich ein einfach gestaltetes, auf der Altarstufe stehendes Lesepult.
Im Altarraum steht auf der rechten Seite der Taufstein, mitten in einer geselligen Sitzgruppe für die Täuflinge und ihre Angehörigen.
Der Taufstein ist schlicht und doch sehr eindrucksvoll gestaltet. Auf dem umlaufenden Spruchband des Taufsteins stehen die Worte: "Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden (Mk. 16, 16).
Beim Blick vom Altar nach rückwärts ist auf der Empore das Orgelwerk zu sehen, das auf 2 Manualen und Pedal 21 Register mit ca. 1.100 Pfeifen zählt.
Hörprobe (Organistin: Marion Höra)
12 Meter über dem Boden befindet sich eine kegelförmig aufsteigende, strahlenförmig gefelderte Holzdecke. Im Zentrum dieser Decke hebt sich auf einem Strahlenkranz eine Taube ab. Die überdimensionale Größe der Taube in der Lutherkirche weist auf die behütende und bewahrende Gegenwart Gottes hin: Auf den Heiligen Geist, der da strahlt wie ein Licht - hier in der Kirche und in der Welt.
„Christus als Weltenrichter" heißt das Mosaik über dem Eingangsportal in der gemauerten Rosette. Was klein und scheinbar unbedeutend beginnt wie das Neugeborene im Stall, wird einmal entscheidend sein für die Zukunft alles Lebens.
Der Verbindungsraum zwischen dem Kirchengebäude und dem Turm enthält die Sakristei und einen kleine Taufkapelle für 10 Personen. Vom Architekten Reißinger wurde hier eine verschließbare Wandnische für einen Altarschrein vorgesehen. Der Coburger Künstler Meusel schuf vier reliefartige Holzschnitzereien: die Vertreibung aus dem Paradies, die Geburt Jesu, den Gebetskampf von Gethsemane und die Verkündigung der Auferstehung Jesu durch einen Engel.
Der Glockenturm der Lutherkirche ist 34 m hoch und wurde am 01.07.1955 fertiggestellt. Im Glockenturm befinden sich fünf Glocken, von denen jede eine Inschrift trägt, die ihre Bestimmung festlegt.
- Die größte Glocke ist die Friedensglocke: "Du König der Ehren, Jesus Christus, komm mit deinem Frieden".
- Die zweite ist den Gefallenen und Vermissten gewidmet durch die Verheißung: "Deine Toten werden leben".
- "Wer da glaubet und getauft wird, der soll selig werden", steht auf der Taufglocke.
- Der Text der Trauglocke heißt: "Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden".
- Und zum Abschluss die Kinderglocke: "Lasset die Kindlein zu mir kommen".
Geschichte der Gemeinde
Die Geschichte der Gemeinde und ihrer Gebäude können Sie in den Festschriften, die zu verschiedenen Jubiläen erschienen sind, nachlesen.